Archiv 2021
Im Folgenden möchten wir Sie darüber informieren, was im Rahmen
der Fledermaus-Projekte der KFFÖ im Jahr 2021 los war. Auch interessante Neuigkeiten
aus den Nachbarländern fanden hier ihren Platz.
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Das Team der KFFÖ wünscht fröhliche Weihnachten und ein gesundes, glückliches, weniger kompliziertes Jahr 2022! |
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© M. Jerabek |
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Der Biologe Dr. Simon Ripperger hat Anfang Dezember 2021 für sein Forschungsprojekt zu Fledermäusen den Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung erhalten. Er wird untersuchen, wie das soziale Lernen von Mausohren (Myotis myotis) in den Wochenstuben vor sich geht. Soziales Lernen ist ein weitgehend unverstandenes Thema und wenn diese Arbeit zeigt, welche Informationen Fledermäuse wie und an welche Artgenossen kommunizieren, können auch Schutzmaßnahmen zukünftig effektiver gesetzt werden. Wir haben den Fledermaus-Experten, welcher am Naturkundemuseum Berlin arbeitet, gebeten, uns mehr über sein Forschungsprojekt und seine Arbeit zu erzählen.
Hier geht´s zum ausführlichen Interview, das Franziska Huber mit Simon Ripperger geführt hat.
Simon Ripperger erforscht das Soziale Lernen und die Kommunikation von Mausohren. |
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EUROBATS ist das „Abkommen zur Erhaltung der Europäischen Fledermauspopulationen“ (englisch: Agreement on the Conservation of Populations of European Bats). Es wurde vor genau 30 Jahren unter dem Dach der UNEP/CMS (Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals), der sogenannten Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten, verabschiedet. Als völkerrechtlicher Vertrag, welcher die Vertragsstaaten zum Schutz von Fledermäusen verpflichtet, leistet es einen essentiellen Beitrag zum Schutz aller 51 in Europa vorkommenden Fledermausarten.
Am 4. Dezember 1991 wurde das Abkommen in London erstmals zur Unterzeichnung offen gelegt und in den ersten zwei Tagen bereits von sechs Staaten unterschrieben. Zum heutigen Tag hat EUROBATS 38 Mitgliedstaaten, welche den Fledermausschutz mithilfe gesetzlicher Grundlagen, Bildungsmaßnahmen, Erhaltungsmaßnahmen und internationalen, länderübergreifenden Kooperationen zwischen Mitgliedstaaten und nicht-Mitgliedstaaten in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten erfolgreich umsetzen. Österreich ist derzeit nicht Mitglied des EUROBATS-Abkommen, liegt aber im Verbreitungsgebiet der Arten und kann an gewissen Aktivitäten des Abkommens teilnehmen.
Dank des hohen Engagements der Regierungen und der Experten in den jeweiligen Ländern können aufkommende Bedrohungen für Fledermäuse schnell identifiziert werden und entsprechende Maßnahmen in Form von bindenden Richtlinien und Resolutionen umgesetzt werden.
Während die Zerstörung und der Verlust des natürlichen Lebensraumes eine langfristige Bedrohung für Fledermäuse darstellen, zählen unter anderem die Expansion von Windparks, Lichtverschmutzung und Gebäudedämmung zu den akuten Gefahren. Auch die Effekte des Klimawandels auf Fledermaus-Populationen sind noch weitgehend unklar und im Fokus aktueller Forschung.
„In den letzten Dekaden wurde viel erreicht, aber nach 30-jährigem Bestehen des EUROBATS-Abkommens wird dieses wichtiger denn je und es gibt noch viel zu tun“, so der Exekutivsekretär von EUROBATS Andreas Streit.
Einen grundlegenden Überblick über das EUROBATS-Abkommen und allgemeine Informationen über Fledermäuse finden sich zusammengefasst im PDF-Prospekt unter folgendem Link:
https://www.eurobats.org/publications/eurobats_leaflets
Jede/Jeder kann bis 15.11.2021 aus drei Arten seinen Favoriten wählen und damit die Fledermausart der Jahre 2022-2023 mitbestimmen.
Zur Wahl stehen dieses Mal: die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), das Braune Langohr (Plecotus auritus) und die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Näheres unter folgendem link: https://forms.gle/fUTaMGtT2ZccGysC6
Wer wird die Fledermaus der Jahre 2022-2023? Alle können mitmachen und eine Fledermausart auswählen! |
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© J. Meyer |
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Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) fliegt 1007 km zwischen Pape, Rucava, Lettland und Gloggnitz, NÖ, Österreich.
Am 20. August 2016 wurde das Weibchen von den Lettischen Kollegen und Kolleginnen beringt und ist nun 5 Jahre und 2 Monate später bei uns aufgetaucht. Leicht entkräftet wird es gerade von einer Fledermaus-Pflegerin aus Theresienfeld, die den Fund gemeldet hat, gepflegt.
Dies ist der zweite Nachweis eines Langstreckenflugs entlang dieser Strecke! Letztes Frühjahr wurde in Obermiething, OÖ bereits ein beringtes Tier mit einer Reise von 1060 km gefunden. Wir wünschen viel Erfolg und eine gute Weiterreise! Oder eine erfolgreiche Heimreise, wenn es im nächsten Frühjahr wieder zurück in die Heimat geht!
2. Nachweis eines Langstreckenfluges einer Rauhhautfledermaus in Österreich: Pape (Lettland) - Gloggnitz (Niederösterreich) |
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Zum Internationalen Jahr der Höhlen und des Karstes 2021 können Kinder und Jugendliche aus ganz Österreich beim Wettbewerb vom Verband Österreichischer Höhlenforscher in Kooperation mit Österreichs Schauhöhlen mitmachen!
Kreative Fledermaus- und Höhlenbegeisterte können sich hier austoben und es winken dazu noch tolle Preise!
Infos gibt es unter: https://hoehle.org/wettbewerb
Download: https://hoehle.org/downloads/preisausschreiben2021.pdf
Für Fledermäuse ist der Lebensraum Höhle sehr wichtig! Fledermäuse nutzen Höhlen zu allen Jahreszeiten - z.B. als Zwischenquartier, Schwärmquartier und vor allem auch als Winterquartier. In Höhlen sind aber auch andere Lebewesen anzutreffen! |
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© K. Bürger |
© K. Bürger |
© K. Bürger |
Von 11. - 19. September fand die diesjährige Abendsegler-Zählwoche statt. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Sobald die Ergebnisse alle "eingetrudelt" sind und wir Zeit zum Auswerten hatten, melden wir uns wieder!
Sollte wer noch Erhebungsbögen haben, bitte an Guido Reiter unter info(at)fledermausschutz.at schicken. Vielen Dank!
Auch 2021 gab es wieder sehr viele Zählungen in ganz Österreich! Vielen Dank für´s Zählen! |
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Auch heuer findet die jährliche Abendsegler-Zählung in ganz Österreich statt, und zwar von 11. - 19. September. Wir würden uns freuen, wenn wiederum viele bei diesem wichtigen Artenschutzprojekt mitmachen würden!
Bei den Abendsegler-Zählungen der letzten Jahre wurden über 100 Standorte in Österreich, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Schweiz und Slowenien bearbeitet! Es wäre sehr schön, wenn wir dies auch heuer wieder schaffen würden!
Dafür benötigen wir aber eure/ihre Unterstützung! Es werden noch ZählerInnen in ganz Österreich gesucht.
Um "NeueinsteigerInnen" den Einstieg zu erleichtern, gibt es einige "Einsteiger-Abende" in mehreren Bundesländern, bei denen man sich eine Abendsegler-Zählung anschauen kann. Die Termine finden sich unter den Vereinsveranstaltungen auf der homepage.
Als "Hintergrundinfo" zum Thema eignet sich der Bericht 2019 zu den Ergebnissen der Abendsegler-Simultanzählungen der Jahre 2016 - 2018. Die Infos zur Zählwoche 2021 finden sich hier, auch einen Erhebungsbogen gibt es.
Wer Zeit und Lust hat mitzumachen, bitte bei Guido Reiter unter info(at)fledermausschutz.at melden, damit wir einen Überblick über mögliche Standorte bekommen und die Verteilung der Standorte "optimieren" können.
Vielen Dank an die vielen "Abendsegler-ZählerInnen", die in den letzten fünf Jahren mit dabei waren! Wir bitten auch weiterhin um Unterstützung bei den Zähungen. Wir freuen uns natürlich auch über "NeueinsteigerInnen"! |
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© M. Jerabek |
© G. Reiter |
© Neidhart - Bürger |
Die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) sucht eine/n Mitarbeiter/in füf den Bereich interne und externe Kommunikation (siehe Ausschreibung). Bewerbungen bis 07.08.2021 digital an info@fledermausschutz.at. Wir freuen uns auf interessante Bewerbungen!
Die KFFÖ braucht Unterstützung in der Kommunikation. |
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Unsere Fledermaus-ExpertInnen bemühen sich um eine rasche Bearbeitung ihrer Anliegen. Gerade in der Fledermauspflege erfolgt unsere Arbeit vielfach ehrenamtlich und mit eingeschränkten Ressourcen. Zudem gibt es Zeiten mit einer starken Konzentration an Pfleglingen und Problemfällen. Aber auch FledermausschützerInnen brauchen einmal eine Auszeit (Findlinge gibt es ja das ganze Jahr) und dürfen einmal auf Urlaub gehen ...
Dadurch kann es vorkommen, dass Sie nicht sofort jemanden erreichen. Wenn Sie niemanden erreichen - schreiben Sie bitte eine SMS oder eine email, mit Angaben zu: wer wo wann was, Fotos sind oft hilfreich für eine Ersteinschätzung. Wir versuchen so rasch es geht rückzurufen. Bitte beachten Sie unter Kontakten die Angaben, wer wann erreichbar ist. Danke für Ihr Verständnis!
Bitte beachten Sie bei Findlingen unbedingt die Informationen unter 1. Hilfe!
Am 25. und 26.03.2021 gab es endlich den bereits für März 2020 geplanten Workshop zum Thema "Artenschutz an Gebäuden". Coronabedingt letztes Jahr verschoben, wurde es diesmal ein Online-Workshop. Das Interesse war sehr groß und der Wunsch, die Vorträge verfügbar zu machen ebenfalls. Daher möchten wir hier für einige Zeit die Möglichkeit bieten, die Vorträge anzusehen.
Stocker Michael: Quartiere für Gebäudebrüter schaffen -
Erfahrungen aus der fachkundigen Begleitung von Sanierung von Wohnbauten, Vortrag
Reiter Guido: Fledermäuse in Gebäuden: Grundlagen, Sanierungen im Dachboden, Vortrag
Doppler Wilfried: Die Tierfallen Licht und Glas, Vortrag
Hüttmeir Ulrich:
Fledermäuse an Gebäuden: Sanierungen am Gebäude, Quartiere schaffen und Probleme vermeiden, Vortrag
Das war das Programm des Online-Workshops! Bei Fragen bitte bei Katharina Bürger unter katharina.buerger@fledermausschutz.at melden.
Die Vorträge des Online-Workshop zum "Artenschutz an Gebäuden" sind nun als pdf verfügbar. |
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Am 25. und 26.03.2021 gibt es einen Online-Workshop zum Thema "Artenschutz an Gebäuden". Eigentlich bereits im März 2020 geplant, musste der Workshop coronabedingt abgesagt bzw verschoben werden. Nun soll der Workshop nachgeholt werden, wenn auch nur online und in erster Linie in Form von Vorträgen. Es bietet allerdings eine sehr gute Gelegenheit einen ersten und teils auch vertiefenden Einblick in dieses Thema zu bekommen. Hauptaugenmerk wird natürlich auf die Fledermäuse gelegt mit unseren langjährigen Fledermaus-Experten Guido Reiter (Leiter der KFFÖ) und Ulrich Hüttmeir (Länderkoordinator für Wien, KFFÖ). Das Angebot wird durch den Experten für Gebäudebrüter (v.a. in Wien), Michael Stocker, und den Wiener Umweltanwalt Wilfried Doppler, der sich v.a. auf Vogelanprall und Lichtquellen spezialisiert hat, abgerundet.
Hier gehts zum Programm! Bitte um Anmeldung unter katharina.buerger@fledermausschutz.at. Der Zoom-link wird 1-2 Tage vorher zugeschickt!
Da ein normaler Workshop auch derzeit noch nicht möglich ist, versuchen wir es mit einer Online-Version ... |
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Am 26.02.2021 gibt es einen Online Vortrag von Katharina Bürger zum Thema "Kopfüber durch den Winter".
Mit welchen Strategien überleben unsere Fledermäuse den Winter und wie wirken sich wärmere Temperaturen oder ein verändertes Klima auf unsere winterschlafenden Fledermäusen aus? Spannende Fakten gewürzt mit Fotos von den Fledermäusen in ihren Winterquartieren! Aber bitte *pssst*, wir wollen sie ja nicht aufwecken! Der Vortrag richtet sich an alle Fledermaus-Fans - groß und klein!
Bitte um Anmeldung unter katharina.buerger@fledermausschutz.at dann wird der Zoom-link zugeschickt!
Die vierte Edition von "Fledermausschutz - weltweite Evidenz für den Effekt von Maßnahmen" ist erschienen. |
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© K. Bürger |
© K. Bürger |
Die neue Ausgabe zur Wirksamkeit von Maßnahmen im Fledermausschutz ist verfügbar!
Auch in dieser Ausgabe versuchen Fledermausforscher, den aktuellen Stand des Wissens im Fledermausschutz zusammenzustellen. Doch nicht nur für Fledermäuse gibt es eine derartige Zusammenstellung ... einfach auf den unten genannten Seiten schmökern!
Online Datenbank:
https://www.conservationevidence.com/data/index?synopsis_id%5B0%5D=14&fbclid=
IwAR179NBe2OHvaZ4p0Y1ADRO1FaYpcKLO2EmKmT7hFlQkMxTSKjSoTHsvLzQ
oder link zum PDF:
https://www.conservationevidence.com/synopsis/index
Zitat: Berthinussen, A., Richardson O.C. and Altringham J.D. (2021) Bat Conservation: Global Evidence for the Effects of Interventions. Conservation Evidence Series Synopses. University of Cambridge, Cambridge, UK. 314 pages.
Die vierte Edition von "Fledermausschutz - weltweite Evidenz für den Effekt von Maßnahmen" ist erschienen. |
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© W. Forstmeier |
Im Rahmen einer Untersuchung im Auftrag des Nationalparks Gesäuse hat die KFFÖ eine seltene Fledermaus im Nationalpark nachgewiesen: Das Kleine Mausohr. Weitere Infos dazu gibt es unter
https://nationalpark-gesaeuse.at/nationalpark-gesaeuse/forschung-und-monitoring/forschungsblog/
https://ooe.orf.at/stories/3089714/
Die Bedeutung von Felswänden und Steinbrüchen für Fledermäuse wird in der aktuellsten Publikation der KFFÖ-MitarbeiterInnen beleuchtet.
WIESER D., MIXANIG H., KRAINER K., BRUCKNER A. & G. G. REITER (2020): The importance of inland cliffs and quarries for bats. Acta Chiropterologica, 22(2): 391–402.
Die Daten zur Arbeit mussten hart erarbeitet werden. Das Aufzeichnungsgerät musste so weit als möglich von der Felswand entfernt montiert werden. Breitflügelfledermäuse zeigten eine Vorliebe für Felswände. |
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© S. Frischmann |
© S. Frischmann |
© G. Kurz |
Baumschutz ist auch Fledermausschutz! |
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© K. Bürger | © K. Bürger | © K. Bürger |
© E. Weiß | © E. Weiß | © K. Bürger |
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© K. Bürger |
© N. Santer |