Archiv 2020


Im Folgenden möchten wir Sie darüber informieren, was im Rahmen der Fledermaus-Projekte der KFFÖ im Jahr 2020 los war. Auch interessante Neuigkeiten aus den Nachbarländern fanden hier ihren Platz.

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Das in vielerlei Hinsicht sehr außergewöhnliche Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu! Trotz vieler Einschränkungen gab es auch 2020 einige Aktivitäten im Fledermausschutz in Österreich. Wir möchten allen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, SponsorInnen und GönnerInnen sehr herzlich danken. Ohne Ihr/Eure Hilfe wären die Aktivitäten im Fledermausschutz nicht möglich! Wir hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr wieder mit Eurer/Ihrer wertvollen Unterstützung rechnen können!






Wann: Dienstag 15. Dezember 2020 um 20:15 Uhr
Wo: ORF 2

Neben dem Braunbär wird auch Interessantes über Fledermäuse in Kärnten zu sehen sein. Wie zum Beispiel das 1. Österreichische Fledermaushaus in Feistritz/Gail! Schaut rein und lasst euch von der Natur bezaubern.

Seit der Jahrtausendwende ergreift immer mehr Braunbären die Wanderlust – und sie bewegen sich vom Grenzgebiet zwischen Kroatien und Slowenien im Süden in Richtung Dreiländereck Italien-Slowenien-Österreich im Norden. Die neue Universum-Dokumentation begleitet ein junges Braunbären-Männchen auf seinen Abenteuern in der pittoresken Alpenregion der Karawanken und der Julischen Alpen. Dabei gilt es, Herausforderungen zu meistern: Das Braunbärenjunge begegnet Schafen, muss an leckeren Honig kommen und riskante Autobahnen überqueren. (Text: ORF)






Für das erste öffentliche Online Bat Meeting (Virtuelle Fledermaustreffen in Ostösterreich) der KFFÖ am 19. November 2020 waren wir mit mindestens 32 TeilnehmerInnen - und auch ein paar Kindern :-) - recht gut besucht.

Wir haben einen Einblick in unsere Arbeit gegeben und Ergebnisse aus den heurigen Fledermaus-Projekten und -Aktionen gezeigt. Angefangen bei der Verfolgung von Wiener Fledermaus-Damen mittels Sender, über das "Suche und Finden von Wimperfledermäusen im südlichen Waldviertel", bis hin zur Frage warum es eine Regelung für Artenschutz an Bäumen braucht und wie dies umgesetzt werden kann. Dass Fledermäuse im (!) Schilfgürtel jagen und wo die Baumfledermäuse in Wien wohnen, wissen wir jetzt auch. Und welcher Aufwand hinter Zahlen steckt, hat uns die Nationale Abendseglerzählung und das Fledermausprojekt in Niederösterreich gezeigt, welches beide ohne Ehrenamtliche in dem Ausmaß gar nicht möglich wäre. Vielen Dank dafür!

Vielen Dank auch an alle Beteiligten/Vortragende: Ulrich Hüttmeir, Claudia Kubista, Markus Milchram, Guido Reiter, Nadja Santer, Ferdinand Schmeller, Florian Wieisinger und natürlich an alle Fledermaus-Freunde &-Freundinnen fürs Mitmachen! Organisatorinnen: Katharina Bürger & Claudia Kubista




Übrigens, Guido Reiter organisiert bereits seit Jahren regelmäßig "online-Meetings" für die KFFÖ-MitarbeiterInnen und KFFÖ-LänderkoordinatorInnen. Da wir in ganz Österreich "verstreut" sind, viel unterwegs sind, alle wenig Zeit haben, ermöglicht uns die Technik zumindest einen regelmäßigen direkten Informationsaustausch.

Wir sind für Ideen offen! D.h. wenn jemand gute Ideen auch in Hinblick auf Vorträge, Workshops etc. hätte, bitte einfach bei uns melden unter info(at)fledermausschutz.at!




Viele TattendorferInnen lauschten am Samstag, den 19. September 2020, im Innenhof des idyllischen Biobauernhof der Familie Dachauer dem Fledermausvortrag. Auch beim Spaziergang danach wurde der Abstand von 3 - 4 Abendsegler-Flügelspannweiten eingehalten. Außerdem wurde die seltene Wimperfledermaus für Tatterndorf nachgewiesen.

Vielen Dank für die tolle Unterstützung von unserem Team mit Alexandra Bauer, Gabriele Höbart, Markus Milchram und Florian Wiesinger, für die Organisation an Otto Moog & seinem Team des Verschönerungsvereins, sowie der Familie Dachauer für die schmackhafte Verpflegung und der Gemeinde!






Vielen Dank an alle, die bei der diesjährigen Abendsegler-Zählung mitgemacht haben!
Bitte ums Übermitteln aller Erhebungsbögen, dann können die Daten ausgewertet werden. Dies gilt auch für "Null-Nummern", d.h. Zählungen, bei denen keine Abendsegler gezählt werden konnten. Auch Negativergebnisse sind Ergebnisse! Wir sind schon gespannt, was heuer abendseglermäßig in ganz Österreich los war.




Von 15.09.2020 bis 13.12.2020 kann man in der Mediathek von ARTE eine sehr empfehlenswerte TV-Sendung über Fledermäuse ansehen:

Xenius: Fledermäuse - Faszinierend und bedroht
https://www.arte.tv/de/videos/093002-011-A/xenius-fledermaeuse/




Auch heuer findet die jährliche Abendsegler-Zählung in ganz Österreich statt, und zwar von 12. - 20. September. Wir würden uns freuen, wenn wiederum viele bei diesem wichtigen Artenschutzprojekt mitmachen würden!

Bei der Abendsegler-Zählung 2019 wurden 142 Standorte in Österreich, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Schweiz und Slowenien bearbeitet! Es wäre sehr schön, wenn wir dies auch heuer wieder schaffen würden!

Dafür benötigen wir aber eure/ihre Unterstützung! Es werden noch ZählerInnen in ganz Österreich gesucht.
Um "NeueinsteigerInnen" den Einstieg zu erleichtern, gibt es einige "Einsteiger-Abende" in mehreren Bundesländern, bei denen man sich eine Abendsegler-Zählung anschauen kann. Die Termine finden sich unter den Vereinsveranstaltungen auf der homepage.

Als "Hintergrundinfo" zum Thema eignet sich der Bericht 2019 zu den Ergebnissen der Abendsegler-Simultanzählungen der Jahre 2016 - 2018. Die Infos zur Zählwoche 2020 finden sich hier, auch einen Erhebungsbogen gibt es.

Wer Zeit und Lust hat mitzumachen, bitte bei Guido Reiter unter info(at)fledermausschutz.at melden, damit wir einen Überblick über mögliche Standorte bekommen und die Verteilung der Standorte "optimieren" können.






Wie jeder im eigenen Leben bemerkt, ist heuer alles ein bisschen anders ... viele Veranstaltungen in den letzten Monaten mussten abgesagt werden. Einige Veranstaltungen gibt es aber trotzdem - bitte einfach unter den Terminen nachsehen.

Von 12. - 20. September 2020 findet wieder die Abendsegler-Zählwoche statt. Wer Zeit und Lust hat mitzumachen, bitte bei Guido Reiter unter info(at)fledermausschutz.at melden. Auch einige Einsteiger-Abende wird es geben. Die Termine werden Anfang September bekannt gegben.




Am Samstag den 21.03.2020, fand eine aufmerksame und interessierte Dame eine tote Fledermaus in Ostermiething, Oberösterreich. Da das Tier einen Ring (eigentlich eine Armklammer) am Unterarm hatte, wurde eine Fledermaus-Expertin der KFFÖ kontaktiert.

Wie sich nach Rücksprache bei Kollegen herausstellte, handelte es sich um eine männliche Rauhhautfledermaus, die 2016 in Pape, Lettland, beringt wurde. In der dortigen Forschungsstation werden jährlich viele Rauhhautfledermäuse auf ihrer Wanderung von Norden Richtung Südwesten markiert.

Der Fund ist jedoch die erste Fledermaus aus Pape, welche in Österreich auftauchte. Die Distanz Pape-Ostermiething beträgt Luftlinie rund 1060 km, eine enorme Leistung für eine ca. 6-8 g schwere Fledermaus!






Wir haben Verständnis für die allgemeine Besorgnis, möchten aber auf folgende Fakten hinweisen:

Es ist keine direkte Übertragung des Virus von Fledermäusen auf den Menschen bekannt.
Unsere heimischen Fledermäuse haben weder mit dem Ausbruch noch mit der Übertragung des Virus etwas zu tun! Von unseren heimischen Fledermäusen geht daher keine Gefahr aus, vor allem wenn man sich an die üblichen Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Wildtieren hält.

Habitatverlust, katastrophale Hygienezustände in den lokalen Wildtiermärkten in Asien und die hohe Mobilität des Menschen haben dazu geführt, dass der Virus in die ganze Welt verbreitet wurde.

Fledermäuse kämpfen auch ohne Coronavirus bei uns schon hart ums Überleben. Ein sorgsamer Umgang mit den vom Aussterben bedrohten Fledermäusen schützt Mensch und Tier!
Dies ist nicht zuletzt deswegen wichtig, da Fledermäuse eine bedeutende Funktion als Schädlingsbekämpfer in der Landwirtschaft und im eigenen Garten haben, und weil sie als Samenverbreiter und Bestäuber in den Tropen dafür sorgen, dass wir Schokolade, Bananen, Mangos oder auch einen Tequila genießen können.

Wenn Sie eine Fledermaus finden oder Fragen zu Fledermäusen haben, melden Sie sich bitte umgehend bei uns (siehe Kontakt)!




Das war ein erfolgreicher Schalttag 2020 für die Fledermäuse im Bezirk Hollabrunn: 51 Weinkeller, 5 (zeitweise 8) Freiwillige und eine Ausbeute, die sich sehen lassen kann! In letztendlich 14 Kellern wurden insgesamt 25 Fledermäuse gefunden. Darunter die 5 Arten: Kleine Hufeisennase, Bechsteinfledermaus, Wasserfledermaus, Braunes Langohr und Bart-/Brandtfledermaus.

Vielen Dank allen fürs Mitmachen und für die tolle Unterstützung vor Ort!






Gebäude werden von vielen Tierarten genutzt. Mit der Veränderung der Gebäude durch Dachbodenausbau, Sanierungen, etc. stehen diese Arten vor neuen Herausforderungen. Probleme bei Bautätigkeiten im Umgang mit Fledermäusen und Vögeln werden aufgezeigt, Lösungsansätze angeboten bzw. gemeinsam erarbeitet.

Wir wollten eigentlich zu einem spannenden Workshop in St. Pölten einladen, bei dem es sowohl um Fledermäuse als auch um Vögel gehen wird. Die Vortragenden sind DI Wilfried Doppler (Wiener Umweltanwaltschaft), Ulrich Hüttmeir MSc (KFFÖ), Mag. Dr. Guido Reiter (KFFÖ) sowie Michael Stocker, dipl. Zoologe (Experte für Gebäudebrüter).

Aufgrund der aktuellen Situation wurde der Workshop abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir melden uns, wenn es einen neuen Termin gibt.






Die neue Ausgabe zur Wirksamkeit von Maßnahmen im Fledermausschutz ist verfügbar. Unter den folgenden Links kann man die Ergebnisse lesen - und gerne auch teilen!

Online database:
https://www.conservationevidence.com/data/index?synopsis_id%5B0%5D=14&fbclid=IwAR179NBe2O
HvaZ4p0Y1ADRO1FaYpcKLO2EmKmT7hFlQkMxTSKjSoTHsvLzQ


oder link zum PDF:
https://www.conservationevidence.com/synopsis/index






Die KFFÖ und über 30 weitere Partnerorganisationen von BatLife Europe haben die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) zur Fledermaus der Jahre 2020-2021 gewählt.

Die Mopsfledermaus gehört zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen. Sie ist praktisch unverwechselbar und gehört zu den gefährdeten Fledermausarten. Früher wurde die Art im Sommer leicht übersehen, da ihre Quartiere hinter der Rinde von Bäumen kaum zu finden sind. Die Rufe sind jedoch recht charakteristisch und ermöglichen eine Bestimmung der Art. Im Winter ist die Mospfledermaus in vielen Gebieten eine auffällige Art, welche in Höhlen, Stollen aber auch Kellern und Ruinen angetroffen werden kann. Siehe auch Infografik.






Wie jedes Jahr machen wir auch in diesem Winter Kontrollen in Fledermaus-Winterquartieren. Der Zeitraum der Kontrollen erstreckt sich von Anfang Dezember bis Ende Februar. Einige Quartiere wurden schon auf winterschlafende Fledermäuse kontrolliert, viele werden bis Ende Februar noch folgen. In manchen Regionen Österreichs ist momentan nicht an Winterquartier-Kontrollen zu denken - zu groß sind die Schneemassen, zu gefährlich wäre der Zustieg zu vielen Höhlen.

Grundsätzlich sind die Winterquartier-Kontrollen ganz unterschiedlich - es reicht von Quartieren, in denen man am Bauch herumkriechen muss, bis hin zu anderen, in denen man in großen Hallen mit dem Fernglas nach Fledermäusen sucht. Bei einigen Quartieren dauert der Zustieg lang, andere Winterquartiere liegen direkt neben Straßen. In vielen Fledermaus-Winterquartieren findet man nur wenige Fledermäuse, in manchen Quartieren gibt es allerdings viele Tiere zu zählen ...

Wichtig: Da es im Winter keine ausreichende Nahrung (Insekten) gibt, verbringen Fledermäuse die meiste Zeit mit Schlafen. Dazu benötigen sie feuchte, kühle (ca. 5-10° C) Räume, die vor Frost geschützt sind und ihnen somit als Winterquartiere dienen. Im Winterschlaf senken sie ihre Körpertemperatur auf ca. 1-2° C über Umgebungstemperatur und reduzieren damit ihren Energieverbrauch auf ein Minimum. Die kleinste Störung jedoch kann bereits zum Aufwachen und zum Verlust lebensnotwendiger Energie werden. D.h. Winterquartier-Kontrollen müssen auf das Minimum beschränkt werden, um die Störung so gering wie möglich zu halten!






Das Team der KFFÖ wünscht Euch/Ihnen ein gesundes, zufriedenes und erfolgreiches Jahr 2020!

Bei vielen Tätigkeiten im Fledermausschutz in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien sind wir auf Eure/Ihre Mithilfe angewiesen. Wir hoffen, auch 2020 wieder auf Eure/Ihre Unterstützung. Wir freuen uns schon auf viele spannende gemeinsame Aktivitäten!