Archiv 2006




Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg können in Sachen Fledermausschutz und –forschung auch 2006 auf eine spannende und ergebnisreiche Saison zurückblicken! Nicht zuletzt aufgrund EURER/IHRER Hilfe! Daher sei an dieser Stelle noch einmal allen freiwilligen Helfern, Sponsoren und Gönnern recht herzlich gedankt und wir hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr wieder mit Eurer/Ihrer wertvollen Unterstützung rechnen können!

Das Fledermaus-Team der KFFÖ wünscht eine besinnliche Adventzeit, fröhliche Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2007!



Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion mehrerer Organisationen und Vereine gibt es nun auch bei der KFFÖ ein Fledermaus-Puzzle als Sympathie- und Informationsträger für und über Fledermäuse. Jede Schachtel enthält 2 Fledermaus-Puzzles zu je 90 Teilen, die ein fliegendes Mausohr und eine Mausohrkolonie darstellen. Die Motive sind nicht ganz einfach, weshalb sie für Kinder (und natürlich Erwachsene) ab ca. 7-8 Jahren geeignet sind. Die Puzzles sind zum Selbstkostenpreis bei der KFFÖ (und auch bei der Arge Naturschutz in Klagenfurt) erhältlich und bestens zum Weiterschenken geeignet. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter: Email: info@fledermausschutz.at Tel.: 0676 7530634, Fax: 07274 20390 oder Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ), Bäckerstraße 2a/4, 4072 Alkoven

Kosten:
- für Vereinsmitglieder und Projektmitarbeiter = 10,00 Euro (inkl. Versandkosten)
- alle anderen Personen und Institutionen = 12,00 Euro (inkl. Versandkosten) bzw. 10,00 bei Direktabholung





In Oberösterreich ließen wir bereits zum dritten Mal das Jahr mit einem Treffen der Mitarbeiter und anderen Interessierten Fledermausfreunden im Biologiezentrum in Linz ausklingen. In Kärnten und Salzburg gibt es diese Treffen bereits seit dem Jahr 2000. Die Ergebnisse der heurigen Saison wurden in allen drei Bundesländern in einem Powerpoint Vortrag aufbereitet und den Teilnehmern vermittelt. Abschließend unterhielten wir uns über die abgelaufene Saison und tauschten Erfahrungen aus.



Mit den Quartieren Maria Schmolln, Julbach und Bad Goisern konnten drei weitere Fledermausquartiere von der Liste der geplanten Reinigungsaktionen gestrichen werden! Insgesamt wurde im Jahr 2006 eine beachtliche, geschätzte Menge von 1700 kg Guano aus den Wochenstuben der Fledermäuse entfernt. Vielen Dank an alle, die auch bei dieser Arbeit mit anpacken! Hubert Katzlinger, Julia Kropfberger, Florian Pointke, Franz Ries, Josef Rill, Josef Sams, Edith Wegleitner, Heinz Wegleitner, Franz Weickinger und Manfred Weickinger.



"Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt" war das Motto jener zwölf SchülerInnen der 5 C-Klasse, die vom 25. bis 28. Oktober an der österreichweiten Aktion teilnahmen. Die engagierten Jugendlichen organisierten unter Betreuung durch ihren Biologielehrer Mag. Christian Deschka Holz und Schrauben, bastelten damit über 50 Fledermauskästen für Spalten bewohnende Fledermausarten, begannen mit deren Montage in den örtlichen Kirchendachböden und setzten sich dafür ein, dass bei der Renovierung des Altersheimes auf die im Dachboden befindliche Fledermauskolonie Rücksicht genommen wird.





Aufgrund des verregneten Wochenendes am 15./16.09.06 fand die 1. Grazer Bat-Night spontan am 23.09.06 bei schönstem Wetter am Hilteich statt. Gut zwei Dutzend Fledermaus-Interessierte kamen trotz kaum Werbung und nur minimaler Ankündigung in der Tagespresse bzw. in den jeweiligen online Ausgaben. Neben den tollen Ausstellungsobjekten, wie einem Fledermausskelett und einer ausgestopften albinotischen Kleine Hufeisennase, waren die Samenmischungen für einen Fledermausgarten recht beliebt. Bei der kleinen Abendexkursion um den Hilmteich konnten die Teilnehmer mindestens zwei Arten mit den Detektoren bei ihrer Jagd belauschen und kurz im Lichtkegel des Handscheinwerfers sehen. Die Bat-Night wurde von Claudia Praschk und Oliver Gebhardt (KFFÖ) für die önj organisiert und durchgeführt.





Praxisnahe Ausbildung der Studenten ist ein Anliegen der Uni München. Daher wurde auch heuer wieder ein Praktikum/Exkursion zur Biologie heimischer Fledermäuse angeboten. Am 21. September fand im Rahmen des Praktikums eine Fledermaus-Fangaktion vor der Lamprechtsofenhöhle in Salzburg statt. Mit dabei waren 29 Studenten der Uni München, die Lehrveranstaltungsleiter Lutz Wiegrebe (Uni München) und Andreas Zahn (Südbayerische Koordinationsstelle für Fledermausschutz) sowie Maria Jerabek (KFFÖ). Die Studenten konnten Methoden der Fledermaus-Forschung und einige heimische Fledermausarten kennenlernen.



Am 19. August fand die diesjährige Fledermausnacht in Hermagor (Kärnten), am 20. August in Taxenbach (Salzburg) statt. Es gab einen Vortrag für Erwachsene und ein Kinderprogramm, wobei die Kinder in verschiedenen Stationen spielerisch Interessantes über unsere heimischen Fledermäuse lernen konnten.





Diesmal begaben wir uns grenzüberschreitend auf die Suche nach Fledermäusen, und zwar im Klausbachtal (Ramsau/Bayern), Hirschbichl und Weißbach (Salzburg). Mit im Team waren einerseits MitarbeiterInnen der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, andererseits MitarbeiterInnen der KFFÖ und eine Studentin der Uni Salzburg. Auch hier war uns das Wetter nicht unbedingt gewogen. Es regnetet zwar nur teilweise, war aber recht kühl, was sich bei der abendlichen Suche nach Fledermäusen mit Detektoren bemerkbar machte.





Von 4. bis 6. August 2006 machten wir uns zu elft auf die Suche nach Fledermäusen im Lungau, da dieser Bezirk Salzburgs fledermausmäßig am schlechtesten erfasst ist. Untergebracht waren wir auf der Mehrlhütte im Bundschuhtal. Auf dem Programm standen Gebäudekontrollen, Detektorbeobachtungen, aber auch Hüttenkontrollen, wie z.B. im Hüttendorf in Göriach. Das Wetter ließ leider ein bisschen zu wünschen übrig: es war recht kalt und die Fledermäuse machten sich daher ein rar. Dafür erfuhren wir am Samstag unter fachkundiger Führung von Werner Komik Interessantes über Vorkommen und Schutzmaßnahmen für die Braunkehlchen im Lungau. Am Abend machten wir das Bergwerk in Ramingstein unsicher. Krönender Abschluss des Wochenendes war die Entdeckung der 1. Lungauer Wochenstube von Kleinen Hufeisennasen!!.





Von 2003-2005 wurden im Rahmen der EU-Interreg III B - Alpine Space Programme unter dem Projektnamen „Living Space Network“ zwei grenzüberschreitende Schwerpunktprojekte durchgeführt: „Alpine Fließgewässer“ und „Alpiner Fledermausschutz“. Eines der Pilotprojekte zum Alpinen Fledermausschutz befasste sich mit dem Problem der Renovierung von Gebäuden mit Fledermäusen im Alpenraum und wurde von Guido Reiter, KFFÖ, und Andreas Zahn, Südbayrische Koordinationsstelle für Fledermausschutz, umgesetzt. Der „Leitfaden zur Sanierung von Fledermausquartieren im Alpenraum“ sowie weitere Informationen und Projektbericht können unter www.livingspacenetwork.bayern.de heruntergeladen werden. Der Leitfaden ist als fachliche Hilfe für Fledermaus-Experten gedacht und soll mithelfen, dass Fledermausquartiere bei Renovierungen von Gebäuden zukünftig noch besser geschützt werden können.







Martin Eisentraut aus Berlin war einer der großen Pioniere der Fledermausforschung in Europa und - wie sich im Verlaufe des zweiten Fledermaus-Forschungs-Camp’s von 20.-23. Juli 2006 in Hermagor, Kärnten, herausstellte - war eben dieser große Fledermausforscher früher jahrelang Gast in der Pension Waldhof, unserem Hauptquartier. Insgesamt zehn Personen nahmen am Camp teil und haben durch ihr Engagement und ihre Ausdauer sehr zum Gelingen desselben beigetragen. Obwohl die große Hitze die Tagesarbeit erschwerte, konnten während der Tage zumindest 10 Fledermausarten in Hermagor nachgewiesen werden. Da die Detektor-Auswertungen noch nicht abgeschlossen sind, kann sogar noch die eine oder andere Art dazukommen. Als sehr effiziente Methode zum Auffinden von Quartieren spaltenbewohnender Fledermausarten, wie beispielsweise der Zwergfledermaus, hat sich die Suche nach Quartieren durch Erfassen des morgendlichen Schwärmverhaltens herausgestellt. Bei drei morgendlichen Kontrollgängen konnten nicht weniger als fünf Quartiere entdeckt werden.





Im Rahmen eines INTERREG III A Projektes veranstaltete die Fledermausgruppe des LBV Garmisch-Partenkirchen einen Workshop über Fledermäuse im Bergwald. MitarbeiterInnen der Südbayerischen Koordinationsstelle, des LBV und der KFFÖ diskutierten über laufende Untersuchungen, Untersuchungsmethoden und rechtliche Rahmenbedingungen des Fledermausschutzes im Alpenraum. Simone Pysarczuk (KFFÖ Oberösterreich) und Maria Jerabek (KFFÖ Salzburg) berichteten über eine Fledermaus-Kartierung im Nationalpark Gesäuse sowie über ein Pilotprojekt zum Detektormonitoring. Toni Vorauer (KFFÖ Tirol) hielt am Abend einen öffentlichen Vortrag über die Fledermäuse in Tirol. Im Anschluss gab es eine Fledermaus-Exkursion.



Wie schon im Vorjahr war die KFFÖ auch heuer wieder mit einem Stand beim Fest der Natur in Linz vertreten. Dabei konnten wir sowohl Wissen über Fledermäuse vermitteln, als auch Quartiermeldungen und Problemfälle registrieren, die nun im Laufe des Sommers zu bearbeiten sind. Für die Kinder standen Bastelbögen bereit und Fledermaus-Broschüren fanden bei den Erwachsenen ihre Abnehmer.





Gemeinsam mit den Kindern der VS Waldstein bei Deutschfeistritz veranstalteten Carmen Dandl-Zwetti und Oliver Gebhardt einen Fledermaus-Projekttag. Nach einem Vortrag über die heimischen Fledermäuse, ihre Biologie und Maßnahmen zum Schutz, wurden mit den Kindern lustige Origami-Fledermäuse gebastelt und Fledermaus-Spiele gespielt. Am Abend wurde es dann richtig spannend. Gemeinsam mit den Kindern und Eltern wurden am Schloss Waldstein ausfliegende Breitflügelfledermäuse verhört und mit einem Scheinwerfer für einige Sekunden verfolgt.





Unter den Downloads findet sich auch der Jahresbericht der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich für 2005. Der Bericht stellt die Tätigkeiten der KFFÖ vor und präsentiert die Ergebnisse der Freilandsaison 2005.



Acht Teilnehmer trafen sich von 1. - 4. Juni in Frankenburg (Oberösterreich) zum 1. Fledermaus-Forschungs-Camp der KFFÖ. Ziel dies Camps war sowohl die Erfassung der Fledermausfauna in Frankenburg und Umgebung als auch das Kennen lernen verschiedener fledermauskundlicher Methoden für die Teilnehmer. Dank des großen Engagements und der Geduld der Teilnehmer konnten beide Ziele trotz extrem widriger Wetterverhältnisse (3°C Tiefsttemperatur in der ersten Nacht) erreicht werden. Insgesamt fünf Fledermausarten wurden festgestellt, darunter auch zwei Nachweise der Fransenfledermaus. Ein herzliches Danke gebührt der Gemeinde Frankenburg für die finanzielle Unterstützung, dem ÖNB Oberösterreich Ortsgruppe Frankenburg für die tatkräftige Hilfe und der Fam. Jäger (siehe Höckner, http://www.bauernhof.at/hoeckner) für das große Entgegenkommen und die freundliche Aufnahme.





Zu den diesjährigen Fledermaus-Seminaren in Spittal/Drau (Kärnten), Linz und Saxen/Machland (Oberösterreich), Hollersbach (für Salzburg und Tirol) und St. Gerold (Vorarlberg) konnten 70 Teilnehmer begrüßt werden. Wie auch schon bei den bisherigen Fledermaus-Seminaren wurden die Teilnehmer über Biologie und Ökologie der Fledermäuse sowie Gefährdung und Schutz der heimischen Fledermäuse unterrichtet. Auch die Ultraschall-Echo-Orientierung und die Benutzung von Ultraschall-Detektoren war Inhalt des Nachmittags. Einige Teilnehmer haben auch Interesse an der Betreuung von Fledermausquartieren bekundet und werden in diesem Sommer mögliche Quartiere gemeinsam mit Fledermaus-Experten beobachten.





Klebefallen können nicht nur für Fliegen zu einer Falle werden. Neben Insekten verfangen sich immer wieder Fledermäuse in den Fliegenfallen. Werden sie nicht rechtzeitig gefunden und befreit, verenden sie qualvoll. Gerettete Fledermäuse kommen oft in die Obhut von Fledermausexperten und werden mit Hilfe von Pflanzenöl oder Babypuder von dem Klebstoff befreit und anschließend wieder gesund gepflegt. Anscheinend sind vor allem Arten betroffen, die in Stallungen nach Nahrung suchen bzw. in direkter Nachbarschaft des Menschen leben (also Zwerg-, Fransen-, Wimperfledermaus). Aber auch Langohren wurden schon in Fliegenfallen gefunden. Leider können derzeit keine gesicherten Aussagen darüber getroffen werden, welche Arten noch betroffen sind und wie viele Tiere bisher in Fliegenfängern gefunden wurden. Darum werden von Florian Pointke, von der Fledermaus AG Münster und der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich, alle bekannten Fälle gesammelt. Wer von Fledermäusen berichten kann, die sich in Fliegenfängern verfangen haben, melde sich bitte bei Florian Pointke (flo@pointke.de). Besonders von Interesse ist dabei, welche Art betroffen ist, wo und wann die Fledermaus gefunden wurde. Gibt es bei Pfleglingen, die in einem Fliegenfänger klebten, irgendwelche Auffälligkeiten (z.B. Entzündung der Augen)?



Die von Christian Deschka letztes Jahr im späten Frühjahr aufgehängten Fledermausbretter wurden heuer am 27. Mai kontrolliert. Die Kontrollen waren sehr erfolgreich: es konnten zahlreiche Fledermäuse gefunden werden, die die Fledermausbretter als Quartier nutzen.





Am 19. Mai 2006 haben die KFFÖ und der Nationalpark Kalkalpen zur "Nacht der Fledermäuse" in Molln (Oberösterreich) eingeladen und 50 Kinder sowie 70 Erwachsenen fanden sich im Nationaparkzentrum Molln ein. Während Simone Pysarczuk und Julia Kropfberger den Kindern die heimlichen Mollner durch Basteln und Spielen näher brachten, konnten sich die Erwachsenen bei einem Vortrag von Guido Reiter über Leben, Gefährdung und Schutz der Fledermäuse informieren. Höhepunkt der gelungenen Veranstaltung waren jedoch über 20 Breitflügelfledermäuse, die beim Ausflug aus der Kirche beobachtet und mit den Batdetektoren verhört werden konnten. Bleibt zu hoffen, dass die gute Zusammenarbeit von KFFÖ und Nationalpark Kalkalpen fortgesetzt und sogar intensiviert werden kann.





Von 8. bis 10. Mai 2006 fand in Luxemburg das 11. Treffen des Advisory Committee von Eurobats statt, wobei die KFFÖ durch ihren Leiter Dr. Guido Reiter vertreten war. Wenngleich Österreich zu den wenigen Staaten in Europa gehört, die dem Abkommen zum Schutz der Fledermäuse noch nicht beigetreten sind, war eine Teilnahme an dem Treffen aus mehreren Gründen wichtig. Denn nur so können die Wirkungsweise und Strukturen des Abkommens und ihre Bedeutung für den Schutz der Fledermäuse in Europa beurteilt werden.
Wer sich genauer über Eurobats informieren will, findet Informationen unter www.eurobats.org



Im Rahmen des österreichweiten Tages der Natur gibt es heuer eine Internet-Ralley für Kinder. Die Internetralley „Der Natur auf der Spur!“ soll die Lust auf Natur wecken und gibt Kindern Gelegenheit, ihr Wissen über Tiere, Pflanzen und Lebensräume zu testen. Es gibt eine Fährte aus kniffligen Fragen, deren Antworten auf den jeweils angegebenen Internetseiten versteckt sind. Zum Beispiel gibt es auf den Seiten der Salzburger Naturschutzabteilung Wissenswertes über Fledermäuse... An der Ralley kann man sich bis Ende Juni 2006 beteiligen!



Keine leichte Sache – das Bestimmen von Fledermäusen! Dies haben heuer auch die Teilnehmer des Bestimmungskurses in Oberösterreich und Vorarlberg zugeben müssen. Knifflige Messstrecken im Maul sowie winzige Zähnchen wollen mittels Schublehre und Lupe genau erforscht werden, um eine Fledermaus einer Art zuordnen zu können. So manche Arten lassen sich sehr leicht bestimmen, wie zum Beispiel die Mopsfledermaus oder die Kleine Hufeisennase. Schwierig wird es bei den „Bartfledermäusen“ und den „Zwergen“. Aber Übung macht den Meister und wenn’s beim ersten Mal nicht klappt, ist jeder gerne auch ein weiteres Mal willkommen, um sich dem Thema zu widmen.





Nachdem bereits im Frühjahr 2005 eine beringte Rauhautfledermaus in Oberösterreich gefunden wurde, fanden Bauarbeiter im November 2005 ein weiteres Individuum dieser Art im Raum Bregenz. Das Tier wurde bei der Tierarztpraxis Fürst abgegeben und von Hans Walser, Länderkoordinator für Vorarlberg, übernommen, gepflegt und anschließend wieder freigelassen. Bei dem Tier handelte es sich um ein diesjähriges Weibchen, das wahrscheinlich aus dem Winterschlaf gerissen wurde. Es trug einen Ring der Beringungszentrale Dresden und wurde im Sommer 2005 in Beeskow (zwischen Cottbus und Berlin) beringt. Es hat somit eine Strecke von über 600 km zurückgelegt. Wie die Funde belegen, stellt Österreich eine wichtige Überwinterungsregion für die Rauhautfledermäuse aus Nord-Ost-Deutschland dar.



Nicht weniger als 46 Müllsäcke – geschätzte 600 kg Fledermausguano wurden heuer bei Reinigungsaktionen in Oberösterreich hinter heiligem Gebälk und Gemäuer hervorgekehrt! Dank vieler eifriger Helfer konnten die Quartiere in Kleinzell im Mühlkreis, St. Wolfgang im Salzkammergut und Vormoos in je rekordverdächtigen drei bis vier Stunden von den Hinterlassenschaften der Fledermäuse befreit werden. Vor allem ältere Dorfbewohner wissen die Qualität des Fledermaus-Guanos zu schätzen und werden heuer mit prächtigen Blüten und Früchten für Aufsehen im Garten sorgen. Wir danken allen Fledermausfreunden und unseren Helfern für die tatkräftige Unterstützung: Hubert Katzlinger, Julia Kropfberger, Florian Pointke, Franz Ries, Josef Sams, Edith Wegleitner, Heinz Wegleitner, Franz Weickinger und Manfred Weickinger. Besonderer Dank gebührt auch der lieben Frau Mesnerin von Kleinzell, die uns reichlich mit Brötchen und Getränken versorgte, sowie Heinz Wegleitner und Franz Weickinger für die Einladung in die „Dorfschenken“...





Bei der diesjährigen Hauptversammlung der KFFÖ begaben wir uns auf den Spuren der Höhlenforscher in die Lamprechtsofenhöhle bei St. Martin/Lofer (Salzburg). Am Vormittag des 26. Februar 2006 konnten 12 interessierte KFFÖ-Mitglieder mit dem Höhlenführer Franz Meiberger und seinem Helfers Lukas den "Forscherteil" der Lamprechtsofenhöhle besuchen. Die Höhle ist mit 1700 m die zweithöchste Durchgangshöhle der Welt. Wir staunten über diese verborgene unterirdische Welt, die sich uns in Form von Hallen, Gänge, Höhlenbächen und Wasserfällen erschloss. Nach Mittag begann die Hauptversammlung der KFFÖ, zu der weitere KFFÖ-Mitglieder aus Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und Tirol anreisten. Abschließend besuchten wir auf Einladung von Rosa Ebser, der Pächterin der Schauhöhle, den beleuchteten Schauhöhlenteil. Die Höhle ist übrigens eines der größten bekannten Winterquartiere für Fledermäuse in Salzburg. Herzlichen Dank an Rosa Ebser und Franz Meiberger für den außergewöhnlichen Rahmen der Hauptversammlung!





Die ersten Winterquartier-Kontrollen in Kärnten erbrachten durchaus erfreuliche Ergebnisse. Es konnten durchwegs viele Fledermäuse angetroffen werden. In der Tropfsteinhöhle Griffen wurde z.B. mit 22 Kleinen Hufeisennasen die höchste Anzahl dieser Art in der Schauhöhle seit Beginn unserer Kontrollen festgestellt. Erfreulich war auch die Kontrolle eines alten Bergbaustollens nahe Griffen: neben 3 anderen Arten wurden 3 Große Hufeisennasen und ein Individuum der selten nachgewiesenen Bechsteinfledermaus gezählt! In Bad Eisenkappel konnten in drei Stollen 100 Fledermäuse von fünf verschiedenen Arten festgestellt werden, wobei der Großteil der Tiere Kleine Hufeisennasen waren. Von der Großen Hufeisennase konnte dagegen nur ein Individuum gezählt werden.